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Endlich hatte ich den Supermarkt erreicht ich kaufte soviel wie man eben mit 20$ kriegen konnte und eilte dann nach Hause. Ich trug zwei schwere Einkaufstüten und war stolz auf mich, ich hatte doch noch einige Schnäppchen bekommen und wenn wir es richtig aufteilen reicht es vielleicht für die restliche Woche. Als ich in der Nähe unseres Hauses war, stellte ich erschrocken fest, dass Vaters Rostlaube in der Auffahrt stand.
'Das kann nicht sein...er...kommt tagsüber doch nie nach Hause...'
Ich ließ die Tüten, in der Einfahrt angekommen, fallen und rannte zur Wohnungstür. Die Nachbarn gegenüber beachteten mich gar nicht, als ich die Tür aufriss und in unser Haus stürmte. Es lag eine seltsame Stille im Haus, ich schloss die Tür, rannte rüber zur Couch und versteckte mich, angestrengt lauschte ich, 'Er war da...aber wo?'
Ich hörte ein dumpfes Geräusch aus unserem Zimmer.
'Jack!' ich zitterte vor Angst, 'Er war bei Jack!'
Ein erstickter Schrei und ein dumpfes Lachen drangen an meine Ohren.
Ich musste etwas tun, oder er würde Jack weiterhin wehtun.
Plötzlich fiel mir wieder ein das in meiner Jackentasche noch das Butterfly-Messer, welches Jack mir gegeben hatte, steckte. Ich zog es raus und klappte es auf.
'Ich muss etwas tun!'
Ich schlich mich an unsere Zimmertür ran, sie war angelehnt. Also blickte ich durch den Spalt und sah wie Vater mit Jack auf dem Bett lag. Er lag auf Jack drauf und drückte ihn nieder.
>>Ich weiß das sie da war, sag schon wo ist Alice hin? Oder hast du es lieber das ich mir dich vornehme?<< sagte Vater lachend und schlug in Jacks Gesicht, er traf seine Nase und ein ekliges knackendes Geräusch war zu hören. Jack wollte aufschreien, doch Vater hielt ihm den Mund zu. >>Pssst, wenn du so laut bist hören dich noch die Nachbarn...<< flüsterte Vater belustigt. Das Messer in der Hand riss ich schwungvoll die Tür auf, sie knallte laut gegen die Wand, Vater drehte sich blitzschnell um und als er mich erblickte lächelte er.
>>Da ist ja meine süße Kleine...<< säuselte er mir entgegen.
Er stand auf und ging langsam auf mich zu, da sah er das Messer in meiner Hand und blieb abrupt stehen.
>>Alice...woher hast du das?...Komm schon so was ist kein Spielzeug gib es mir!<<
erwiederte er ernst, als er näher kam um seine Hand danach auzustrecken, blickte ich ihn stumm an und als seine Hand in Reichweite war, holte ich aus. Ich zerschnitt ihm die Handfläche, keuchend wich Vater zurück. Er hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Hand und blickte zu mir.
>>Du kleine Ratte, gib mir das Messer, sofort!<<
>>Nein<< sagte ich mit ruhiger Stimme und hielt das Messer weiterhin hoch, bereit nochmals zuzustechen.
Ich hörte ein Stöhnen und blickte zum Bett hinüber, da sah ich Jack, er saß aufrecht im Bett, der Verband um seinen Kopf war blutig und aus seiner Nase lief das Blut ebenfalls, er sah schrecklich aus und schaute verängstigt zu mir.
Vater bemerkte unseren Blickaustausch, er schaute zu mir und sprach nun versöhnlich
>>Du willst nicht das ich deinem Bruder weh tue, richtig? Also sei ein braves Mädchen und gib mir das Messer und danach lass uns reden...<< sagte er und lächelte.
Ich wusste was er wirklich meinte 'Gib mir das Messer, dann lass ich Jack in Ruhe und du darfst deine Beine breit machen'
Ich blickte zu Jack und dann wieder zu Vater.
Dieser unbändige Hass stieg wieder in mir auf, ich senkte jedoch das Messer und lächelte Vater zu. Dieser starrte mich verwundert an.
>>Klar, dann hol dir das Messer...Vater.<< sagte ich und blieb im Türrahmen stehen.
Vaters Augen verengten sich, er lief langsam auf mich zu, Jacks Augen weiteten sich.
>>Nein! Lauf weg, schnell!<< schrie Jack.
Wir beide ignorierten Jack als Vater nun vor mir stand lächelte er anzüglich und schaute an mir herab. >>So ist es recht Kleine..<< flüsterte er.
Er hob die Hand und griff nach dem Messer, ich wich aus und rammte ihm das Messer blitzschnell in den Bauch, schreiend brach er zusammen, ich lächelte, ein kaltes Lächeln und blickte auf ihn herab. Jack sah erschrocken zu mir auf, er sprang vom Bett, torkelte ein wenig und rannte auf mich zu, er packte mich am Arm.
>>Was...hast du getan?!<< keuchte er erschrocken, er zog mich auf den Flur, weg von unserem Vater der japsend am Boden lag und sich den Bauch hielt, das Blut floss unaufhörlich aus der Stichwunde die ich ihm verpasst hatte.
Ich blickte immer noch zu Vater, während Jack auf mich einredete.
>>Lass das Messer fallen, wir müssen hier verschwinden...komm schon, Alice<<
Jack schüttelte mich und ich blickte ihn an.
>>Wir müssen nicht weglaufen...wir...ICH kann es heute beenden!<<
sagte ich und blickte mit glänzenden Augen in Jacks grüne Augen, die Furcht widerspiegelten.
>>Was redest du denn da!? Du hast doch nicht etwa vor...!?<<
Jack konnte den Satz nicht beenden, da ich ihn am Arm packte und zur Seite stieß, als ich sah wie sich Vater aufrappelte und auf uns zu stürzte. Vater wollte nach mir greifen, doch ich wich ihm aus. Ich gab Jack zu verstehen, das er aus dem Weg gehen sollte, er versteckte sich hinter der Couch und ich stand mitten im Flur mit Vater, ich hielt das blutige Messer, bereit zuzustechen. Vater stand vor mir, eine Hand auf die Stichwunde am Bauch gedrückt, die andere hing runter und blutete.
>>Du elende Fotze, wie kannst du es wagen mich mit meinem eigenen Messer anzugreifen!?
Es wäre besser gewesen wenn du an Stelle deiner Mutter gestorben wärst, sie hätte dich Drecksbrut abtreiben sollen!<<

Damit spielte er auf den Autounfall vor drei Jahren an, bei dem Mutter starb und ich schwerverletzt überlebte, seitdem war es bergab mit Vater gegangen. Vor allem weil ihn mein Aussehen an Mutter erinnerte, ich hatte ihre langen hellblonden Harre und ihre eisblauen Augen.

>>Es war deine Schuld, dass dieser Unfall passiert ist. Ihr Beide hättet damals sterben sollen, dann wären Jack und ich jetzt glücklich.<<
erwiderte ich kühl.
  Vaters dunkle Augen spiegelten Hass wieder, er schnitt eine hasseverzerrte Grimasse und stürzte mit einem Schrei auf mich los...

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