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Auf unserem Weg redeten wir kaum miteinander, es wurde immer später, dunkler und kälter. Die Straßenlaternen gingen an und zwielichtige Leute trieben sich auf der Straße herum, das war kein schöner Ort hier, aber immer noch besser als zu Hause. Nach einer Weile kamen wir an einem Motel an, es stand in der Nähe einer Tankstelle, auf dem Schild davor stand: 
„Eine Nacht, 30$“

>>Das wird wohl pro Person sein...<< sagte Jack entnervt.

>>Ähm, also weißt du Jack...<< stotterte ich, ich hatte ihm noch nicht erzählt das ich Frau Goodwin's Schmuck gestohlen hatte.

>>Warte!<< unterbrach er mich. >>Ich hab eine Idee!<<

Jack deutete auf Zimmer neun das unten im Erdgeschoss lag, gegenüber von dem Fenster von Zimmer neun, waren einige Büsche und ein Baum. Er sagte mir ich solle mich hinter den Büschen verstecken bis er mir ein Zeichen gibt, ich gab ihm das Geld und tat dann was er sagte und versteckte mich, währenddessen ging er zur Rezeption des Motels, nach einer Weile kam er mit einem Zimmerschlüssel zurück, er schloss Zimmer neun auf und schloss die Tür hinter sich ab.
Durch die Büsche hatte ich einen genauen Blick auf das Fenster des Zimmers.
Das Licht ging flackernd im Zimmer an, ein paar Minuten später öffnete Jack das Fenster und winkte mich hastig rüber, ich schaute mich um und schlich dann schnell zu dem Fenster hin, Jack half mir hineinzuklettern und schloss dann das Fenster.
>>Ich hab nur für eine Person gezahlt also sei heute Nacht ruhig, man darf uns nicht erwischen.<< flüsterte Jack.

>>Hast du dann 30$ für dieses...Zimmer verprasst!?<< fragte ich angewidert und schaute mich um. Das Zimmer sah so aus als ob schon halb Amerika hier übernachtet hätte. Der Boden und die Wände waren verschlissen und dreckig, es stank und im großen und ganzen, war eine Parkbank wohl sauberer als dieses Zimmer. Er schaute mich mürrisch an
>>Nein, nur 20$, er hatte wohl Mitleid mit mir...<<

>>Offenbar nicht zu sehr...<< erwiderte ich.
  In der Mitte des Zimmers stand an der Wand ein altes Bett mit fleckigen Bettlagen.
Jack setzte sich darauf und lächelte mich müde an.
>>Für heute Nacht reicht es, besser als Zuhause ist es allemal.<<

Ich nickte und setzte mich zu ihm auf das Bett, während ich mir angewidert vorstellte wer wohl noch alles dieses Bett „benutzt“ hatte, legte Jack einen Arm tröstend um mich, er zuckte bei der Bewegung vor Schmerz zusammen.
>>Du siehst ziemlich fertig aus.<< bemerkte ich und schaute mir sein Gesicht an.
Die Schwellung der Nase hatte nicht wirklich nachgelassen und ein Bluterguss bildete sich von ihr aus unter seinen Augen, dazu war sein Kopf noch bandagiert.
>>Es geht schon...lass und jetzt schlafen..<< damit stand er auf und schlug die Bettdecke zurück, er zog die Schuhe aus und legte sich hin.
Ich war zwar nicht begeistert in solch einem Bett schlafen zu müssen, aber tat es ihm gleich. 'Solange wir zusammen sind geht das schon klar...'
Ich legte mich neben ihn und Jack deckte uns zu, wir kuschelten uns aneinander und schliefen ein. Ich hatte einen unruhigen, traumlosen Schlaf.

Früh morgens wurden wir durch ein Klopfen an der Zimmertür geweckt, ich rührte mich nicht, doch Jack fuhr erschocken hoch...

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